Mädchen Kick in Emstek

Die Gemeinde Emstek hat ebenso wie der gesamte Landkreis Cloppenburg in den 90-er Jahren eine große Zahl von Migranten und Migrantinnen aus der ehemaligen UDSSR aufgenommen. In der Gemeinde leben 11.300 Einwohner. Der Anteil der MigrantenInnen beträgt 18,5 %. Davon sind ca 70 % Spätaussiedler aus der ehemaligen UDSSR mit jetzt deutscher Staatsangehörigkeit. Die Integration der Zuwanderer gestaltet sich - besonders bei der sozialen Integration - als schwierig! Alkohol und andere Drogen spielen in dieser Zielgruppe oftmals eine große Rolle. Mädchen und Jungen halten sich in ihren Gruppen auf, eine Integration (im Freizeitverhalten) ist selten erkennbar. Projekte - bezogen auf die Integration der Jungen (z.B. Jugenboxprojekte) - sind vorhanden, für Mädchen mit Migrationshintergrund gibt es kein gezieltes Sport- und Freizeitangebot. Der Sportverein SV Emstek hat 1.200 Mitglieder und ist somit eine wichtige gesellschaftliche Institution in der Gemeinde. Der Sportverein kann und soll zukünftig eine integrative Funktion übernehmen. Bisher sind nur vereinzelt MigrantenInnen als Mitglieder im Verein, sowohl bei den Kindern und Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen. Das Projekt Mädchen "Kick in Emstek" soll vorrangig dazu beitragen, dass Mädchen mit Migrationshintergrund über den Mädchenfußball Zugang zum Verein finden und somit der notwendigen gesellschaftlichen Integration in Emstek näher kommen. Die Eltern der Migrantenkinder und -jugendlichen kannten in ihren Herkunftsländern keine Sportvereine. Sie können deswegen nicht die soziale Bedeutung der Sportvereine beurteilen und sind deshalb überwiegend skeptisch und inaktiv. Es ist strategisch erforderlich, dass Eltern mit Migrationserfahrungen durch die eigenen Kinder für ein Mitmachen im Verein sensibilisiert werden. Übergeordnete Zielsetzung: Mädchen mit Migrationshintergrund, sowie ihr familiäres und soziales Umfeld, sollen vorrangig durch den Fußballsport in die Strukturen des Vereins SV Emstek eingebunden werden. Durch optimale Vernetzung der Kooperationspartner soll effektiv und öffentlichkeitswirksam die Integration der MigrantenInnen und das Zusammenleben in der Emsteker Gesellschaft gestärkt werden. In Kooperation mit der Fachkraft für Suchtprävention der Edith-Stein-Stiftung sollen suchtpräventive Maßnahmen im Umgang mit legalen Suchtmitteln innerhalb des Sportvereins stattfinden, um die Mädchen mit Migrationshintergrund langfristig stark zu machen - stark für die Integration und stark im verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln. Das gesamte Umfeld der Abteilung Jugendfußball (Vorstand, Trainer, Betreuer - aber auch Eltern und Erwachsene allgemein) soll - wegen seiner Vorbildfunktion im Umgang mit legalen Drogen - für ein generell drogenfreies Verhalten auf dem Sportgelände sensibilisiert werden. Zielgruppe: Mädchen mit Migrationshintergrund, vorrangig im Alter von 10 - 16 Jahren, die in den Juniorinnenklassen D, C und B spielen können. Eltern der Mädchen, aber auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die Jugendabteilung des Sportvereins Emstek mit seinen 19 Jugendmannschaften und seinen ca. 40 Personen starken ehrenamtlichen Trainer- und Betreuerstab.

Angebotsschwerpunkte: Mädchen mit Migrationshintergrund in den SV Emstek - vorrangig in die Abteilung Fußball - einbinden. Stärkung des Ehrenamtes: Eltern der Migrantenkinder und -jugendlichen für Vereinszugehörigkeit und bürgerschaftliches Engagement gewinnen und sensibilisieren, auch für verantwortungsvolle Mitarbeit. Enges vernetztes Arbeiten mit Projektpartnern, vorrangig mit den Schulen, z.B. mit der Haupt - und Realschule und den Grundschulen in Emstek (ab 4. Klasse). Die verantwortlichen Trainer und Betreuer, Jugendvorstand und Eltern sollen für interkulturelles Verständnis und interkulturelle Kompetenz vorbereitet und geschult werden (Multiplikatorenschulungen). An den Pfingsttagen 2010 soll ein großes Projektabschlussturnier für B - Jugend / Mädchen in Emstek stattfinden. Mit Unterstützung der Landesfußballverbände soll dies mit Teilnehmermannschaften aus den verschiedenen Bundesländern stattfinden (Das Turnier wird finanziell außerhalb unseres Projektes geführt. Es ist jedoch inhaltlich ganz eng angebunden). Parallel zu den integrativen Zielen sollen suchtpräventive Maßnahmen in Kooperation mit der Fachkraft für Suchtprävention initiert werden (z.B. Persönlichkeitsstärkung, Einhaltung des Jugendschutzgesetzes). Gemeinschaftliche Erstellung (Spieler, Trainer, Vorstand, Eltern) eines Leitbildes für den Sportverein, als Grundlage für ein nachhaltiges integratives und suchtpräventives Verhalten.

Neben dem Jugendobmann und dem Vorstand der Jugendabteilung des SV Emstek sind der hauptamtlichen Mitarbeiter der Migrationsberatung der Diakoie (Projektleiter) und die hauptamtliche Mitarbeiterin der Suchtpräventionsstelle der Edith-Stein-Stiftung die tragenden Säulen (Kooperationspartner) des Projektes. Darüberhinaus wird mit folgenden Einrichtungen / Institutionen kooperiert: - Schulzentrum Emstek (HS + RS), Aufgabe: Aquise der Teilnehmerinnen - Grundschule Emstek, Aufgabe: Aquise der Teilnehmerinnen - JuFo Emstek (Jugendzentrum), Aufgabe: Aquise, Angebote - Aussiedlerbeauftragte der Gemeinde, Aufgabe: Aquise, Elternkontakte - Gemeinde Emstek, Bürgermeister, Aufgabe: Unterstützung d. Projektes - Presse, Aufgabe: Öffentlichkeitsarbeit - Trainer, Vorstand SV Emstek, Aufgabe: Multiplikatoren - Kreisfußballbund, Aufgabe: Ausbildungshilfestellungen - NFV (im Kontext der Durchführung des Pfingstturnieres) - Integrationsbeauftrage der verschiedenen Fußbalverbünde des DFB