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Fußball als Medium sozialer Integration

Kurzbeschreibung:

Im Rahmen des Kooperationsprojekts "Fußball als Medium sozialer Integration" finden verschiedene Maßnahmen statt, z.B. eine Lizenzasubildung zum Trainer, zur Trainerin "C Breitenfußball" als Bestandteil einer schulischen AG.

Niedersächsischer Fußballverband e.V.

Anschrift:

Niedersächsischer Fußballverband e.V.
Schillerstr. 4
30890 Barsinghausen

Kontakt:

05105/75-167
marko.kresic@nfv.de
www.nfv.de

Ansprechpartner:

Marko Kresic
Sportökonom

Informationen

Durchführungszeitraum
bis
Art des Angebots
Sportangebot, Freizeit-/Feriengestaltung
Region
Hannover
Dialoggruppe
Kinder, Jugendliche
Sportart
Fußball
Veranstalter
Fachverbände
Kooperationspartner
Schulen, Hochschulen, Polizei

Rahmenbedingungen

Veranstalter
Niedersächsischer Fußballverband e.V.
Durchführungsort
Regelmäßiger Veranstaltungsort ist die Sporthalle des Schulzentrums Seelze. In den Sommermonaten wird die sportpraktische Ausbildung auch auf den Fußballpllätzen im angrenzenden Bürgerpark durchgeführt.
Zeitrahmen
Regelmäßig montags von 13.30 bis 15.00. Darüber hinaus werden konzentrierte Unterrichtsblöcke in der NFV Sportschule in Barsinghausen durchgeführt.

Inhalt, Ziele und Methoden

Ausgangslage
Die Geschwister-Scholl-Schule vereinigt eine Vielzahl von Schülern und Schülerinnen verschiedener Nationen und Herkunft. Weiterhin birgt sie als Seelzer Hauptschule ein gewisses Potential an Schülern aus schwierigem sozialem Umfeld und damit verbunden, wenig ausgeprägter sozialer Kompetenz. Dieses zeigt sich häufig im Einsatz von Gewalt zur Konfliktlösung, zum Frustabbau und aus Langeweile. Ihre devianten Verhaltensauffälligkeiten weisen auf ein defizitäres Verständnis des gesellschaftlichen Wertesystems hin.
Angebotsschwerpunkte
Die sichtbare Kooperation von Polizeikommisariat Seelze, Geschwister-Scholl-Schule und Niedersächsischem Fußballverband und die damit verbundene Zielsetzung bilden die Grundlage dieses Projektes. Durch die Kooperationspartner wird deutlich signalisiert, dass im harmonischen Dreiklang grundlegende zukunftsgerichtete Entwicklungsperspektiven verfolgt werden, die von der jugendlichen Lebenswelt ausgehend gesellschaftlich relevante Fähigkeiten und Kompetenzen vermitteln. Die Zielsetzung ist die Integration der Jugendlichen zu fördern, die Gewaltbereitschaft zu reduzieren, Gewalttätigkeiten zu kontrollieren, zum Lernen zu motivieren und die Befolgung gesellschaftlicher Werte und Normen zu fördern. Dies gilt explizit für Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund und aus sozialen Randlagen. Dazu gilt es ihre sozialen Kompetenzen schwerpunktmäßig zu schulen, damit sie Konfliktlösungsmuster, Toleranz und interkulturelle Dialogfähigkeit erlernen. Darüber hinaus verfolgen die drei involvierten Partner im Speziellen drei differenzierte Zielsetzungen: Ziel der Polizei ist die Gewaltprävention und der Vertrauensaufbau. Ziel der Schule ist die Motivation der Schüler und Schülerinnen zur Teilnahme am Schulleben zu steigern, das Schulklima und die gegenseitige Akzeptanz zu verbessern und mehr Lernerfolge zu erzielen. Ziel des Fußballverbandes ist perspektivisch die Gewinnung von Mitgliedern für den organisierten Fußball, die im weiteren Verlauf ihrer Vereinskarrieren Aufgaben übernehmen und sich engagieren als Trainer Betreuer und Schiedsrichter. Die konkrete Zielsetzung des sportlichen Angebots strebt mit der theoretischen wie praktischen Vermittlung von fußballerischen Kompetenzen in 120 Lerneinheiten die Erlangung der Schiedsrichterlizenz und eines Trainerabschlusses an. Die ausgebildeten Schiedsrichter sollen in die örtlichen Vereine vermittelt werden, um dort aktiv Aufgaben zu übernehmen.
Kooperationspartner
Die Polizei stellt sich als gesellschaftlicher Partner vor mit der klaren Aussage: Regeln sind im gesellschaftlichen Miteinander unerlässlich, wobei die Anwendung von Gewalt zur Erreichung egoistischer Ziele nicht tolerierbar ist. Das Gewaltmonopol des Staates wird von der Polizei geschützt und vertreten. Die Schule als die zentrale Bildungsinstanz dokumentiert die Bedeutung von Aus- und Fortbildung als Element der Persönlichkeitsentwicklung und individuellen Profilbildung. Sie stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und wirbt für die Teilnahme innerhalb ihrer Schülerschaft. Der Fußballverband spiegelt das Interessenfeld der Zielgruppen wider: Spaß am sportlichen Spiel, am Wettkampf und an der Leistungssteigerung - und dies in einem Bereich, in dem sie sich wohl und stark fühlen. Ihre Stärken werden wahrgenommen und ihre Fähigkeiten ausgebaut. Er übernimmt die sportpraktische und theoretische Ausbildung der Zielgruppenmitglieder.

Erfahrungen und Perspektive

Ergebnisse
Das erste Schuljahr der Fußball-AG steht vor dem Abschluß. Die Teilnehmerzahl hat sich um eine Schülerin reduziert, da diese verzogen ist. Die regelmäßigen Übungszeiten montags, in der Zeit von 13:30 bis 15:00 Uhr haben sich bewährt und wurden über das Schuljahr in der Schulzeit durchgeführt. Die Teilnehmerzahl bei den einzelnen Einheiten lag bei ca. 15 Teilnehmern/innen. Unentschuldigte Fehlzeiten entstanden zum Ende kaum noch. Die Übungsinhalte bezogen sich auf einen theoretischen Regelteil und einen anschließenden Praxisteil in Form von Wettkampfspielen. Der Teil der Übungsleiterbeschulung wurde vernachlässigt, weil der zur Verfügung stehende Zeitraum eine intensive Aufbereitung dieses Komplexes nicht zugelassen hätte. Weiterhin musste auch festgestellt werden, dass die Jugendlichen mit diesem Themenkomplex teilweise noch überfordert schienen, ggf. auch aufgrund ihres Alters (13-15 Jahre). Im Februar dieses Jahres wurde ein Blockunterricht in der Sportschule des NFV in Barsinghausen durchgeführt. Dieser gestaltete sich über vier Tage mit Unterbringung in der Sportschule. Geleitet wurden die Theorieeinheiten im Bereich „Übungsleiter“ durch Marcus Olm und im Bereich Schiedsrichter durch Marco Kresic. Weiterhin wurde die Maßnahme durch die Lehrerin der Geschwister-Scholl-Schule Judith Borchers begleitet. Gerade im Bereich Zusammenhalt und Vermittlung sozialer Kompetenzen sollte der Schwerpunkt dieser Maßnahme liegen. Leider kam es am ersten Abend zu einen Zwischenfall, der letztlich dazu führte, dass für 8 der 16 Teilnehmer die Maßnahme noch in der darauf folgenden Nacht beendet wurde und sie vor Ort den herbestellten Eltern übergeben wurden. Sie hatten massiv gegen bestehende Regeln verstoßen. Im Nachhinein konnten die Verantwortlichen aber durchaus positive Erkenntnisse aus den Verfehlungen der Schüler und den daraus resultierenden Konsequenzen ziehen. Der verbleibende Rest der Gruppe zeigte in den folgenden Tagen an der Sportschule ein ausgesprochen positives Leistungsniveau. Außerdem sprach sich dieser Teil der Gruppe gegen einen kompletten Ausschluss der gemaßregelten Jugendlichen aus der Fußball-AG aus. Eine Rückkehr sollte ihnen ermöglicht werden, wenn eine persönliche Entschuldigung an die Gruppe und die Gruppenleiter ausgesprochen würde. Diese erfolgte im Rahmen einer der nächsten Übungseinheiten. Zusätzlich reichten alle dieser Jugendlichen einen zweiseitigen Aufsatz ein, indem sie ihr eigenes Fehlverhalten reflektierten. Es schlossen sich Elterngespräche, Klassenkonferenzen und Einzelgespräche an. Dies alles zeigte positive Wirkung und stärkte den Zusammenhalt in der Gruppe, den Respekt untereinander, aber auch gegenüber den Projektverantwortlichen. Auch die Wertschätzung des Gesamtprojekts wurde deutlich. Zu registrieren waren auch positive Verhaltensänderung einzelner Schüler im täglichen Schulumfeld, bis hin zu Leistungsverbesserungen. Das Netzwerk Schule-Polizei-Elternhaus funktioniert immer besser. Gegenseitige Information, auch bei geringem abweichenden Verhalten führte bei vielen der Jugendlichen zu verstärkter Einhaltung von einfachsten Regeln des gegenseitigen Umgangs miteinander. Weiterhin eignet sich dieses Netzwerk hervorragend zur Einforderung von Leistungsverbesserung in der Schule, wie auch zur Beschäftigung mit der eigenen Zukunft. Durch den längeren Kontakt mit den Jugendlichen und den immer wiederkehrenden Gesprächen mit Frau Borchers und mir kann auch die von uns eingeforderte Übernahme einer Vorbildfunktion der Teilnehmer der Fußball-AG immer mehr beobachtet werden. Drei Schülern wurde bisher durch bestehende Kontakte aus dem Netzwerk der Kooperationspartner ein Ausbildungsplatz in Aussicht gestellt. Ein Schüler scheiterte dabei in einem Auswahlverfahren. Durch die nachfolgende Kommunikation mit der Personalmanagementfirma wurden aber die Gründe und Perspektiven aufgearbeitet. Bei zwei weiteren Schülern lief ein für die Osterferien vermitteltes freiwilliges Praktikum so erfolgreich, dass hier ein Ausbildungsbeginn im Sommer möglich erscheint. Auch hier wurde eine intensive Kommunikation mit den zuständigen Ausbildungsleitern gesucht, um die Schüler zu einer Leistungssteigerung in der verbleibenden Schulzeit zu motivieren (bspw. Notenverbesserung im Fach Deutsch und Verbesserung der Kopfnoten, als Voraussetzung für einen Ausbildungsplatz) . Der Schüler hat diese Vorgaben erreicht und wird im Sommer dort seine Ausbildung beginnen. Seit Beginn des Projektes hat sich ein Vertrauensverhältnis zwischen den Teilnehmern und den Projektverantwortlichen aufgebaut, von dem beide Seiten sehr profitieren. Keiner der Teilnehmer ist seit Beginn der Maßnahme strafrechtlich in Erscheinung getreten. Kontakt mit der Polizei (bspw. wegen abweichendem Verhalten, Zigaretten, Alkohol oder Störung des öffentlichen Friedens) wurden mir umgehend durch die Schüler selbst mitgeteilt und es wurde in der Regel sofort durch ein ermahnendes Gespräch und dem Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten für zukünftige ähnliche Situationen reagiert. Die Regelkunde ist inzwischen soweit voran geschritten, dass sich acht Schüler zum Schuljahresende der Schiedsrichterprüfung gestellt haben. Diese Prüfung wurde am 22.06.09 durch einen Prüfer des Fußballbezirks Hannover abgenommen. Es haben 3 Teilnehmer der Fußball-AG die Prüfung bestanden und wurden sofort im Anschluss in die Obhut eines Vertreters des Fußball-Kreises Hannover-Land übergeben. Dies ist notwendig um die Nachhaltigkeit der Maßnahme zu gewährleisten. Am 13.06. hat eine Mannschaft der Fußball-AG an einem Fußballturnier der Deutschen Bahn in Seelze, aus Anlass des 100-jährigen Geburtstages des Rangierbahnhofes teilgenommen. Die Mannschaft hat sich vielen Belangen positiv präsentiert. Einerseits wurde im Teilnehmerfeld von 16 Seniorenmannschaften der 3. Platz errungen und damit Eintrittskarten für ein Bundesligaspiel in Berlin gewonnen. Weiterhin ist das Auftreten der Mannschaft bei vielen Beteiligten und Zuschauern positiv registriert worden. Hierzu trug sicherlich auch das einheitliche Erscheinungsbild mit dem Schriftzug der Geschwister-Scholl-Schule auf den Shirts bei. Bei einer Einweihung eines örtlichen Bolzplatzes haben sich vier Teilnehmer des Projekts bei der Organisation und Durchführung der Eröffnungsfeierlichkeiten durch die Stadtverwaltung eingebracht. Sie haben auch hier durch ehrenamtliches Engagement und das äußere Erscheinungsbild sehr viele positive Reaktionen hervor gerufen. Neben dem Aufenthalt in der Sportschule Barsinghausen, der bei einigen der Jugendlichen ein nicht unerhebliches Potential in der Kinder- und Jugendbetreuung erkennen ließ wurden auch zwei Fußballspiele als Fortbildungsmaßnahmen besucht. Es wurden die Stadien in Hannover und Wolfsburg besucht. Das Projekt wurde im Institut für Sportwissenschaften in einem Seminar von Prof.Dr. Pilz vorgestellt und diskutiert. Eine weitere Zusammenarbeit wurde hier vereinbart. Weiterhin war das Projekt, mit den Projektverantwortlichen und zwei Schülern auf dem Deutschen Präventionstag in Hannover, auf dem Messestand der Polizeidirektion Hannover platziert. Hier konnte die Chance genutzt werden das Projekt überregional zu präsentieren. Insgesamt wird das Gesamtprojekt von den Beteiligten uneingeschränkt als Erfolg angesehen.
Einflussfaktoren
Nachhaltigkeit
Das Projekt wird im Schuljahr 2009/2010 fortgesetzt, allerdings nicht mehr mit Mitteln des LSB.
Erfahrungen

Besonderheiten

Besonderheiten des Angebots
Die Maßnahme wird von Studierenden der Leibniz Universität Hannover unter Leitung von Prof. Gunter A. Pilz, Institut für Sportwissenschaft, begleitet, analysiert und ausgewertet.
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