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Integration durch Judo in den Verein

Kurzbeschreibung:

Die Obernkirchen Raptors der Jugendhof Gotteshütte in Kleinenbremen und das Internat Schloß Varenholz arbeiten bei einem integrativen Angebot für verhaltensauffällige und straffällig gewordene Jugendliche zusammen. Mit Hilfe von Judo soll den Teilnehmern eine alternative Freizeitbeschäftigung und die Vereinsintegration ermöglicht werden.

Obernkirchen Raptors

Anschrift:

Obernkirchen Raptors
Bornemannplatz 4
31683 Obernkirchen

Kontakt:

05753/927540
015146555641
riggert.quest@t-online.de
obernkirchenraptors.de

Ansprechpartner:

Olaf Quest
Trainer und Abteilungsleiter

Informationen

Durchführungszeitraum
01.08.2005 bis 31.12.2099
Art des Angebots
Region
Schaumburg
Dialoggruppe
Trainerinnen/Trainer
Sportart
Judo
Veranstalter
Jugendeinrichtungen
Kooperationspartner
Jugendeinrichtungen

Rahmenbedingungen

Veranstalter
Obernkirchen Raptors
Durchführungsort
Sporthalle der Raptors, Bornemannplatz 4, 31683 Obernkirchen Sporthalle des Jugendhofs Gtteshütte Sporthalle des Internats Schloß Varenholz
Zeitrahmen
2 - 3 mal wöchentlich

Inhalt, Ziele und Methoden

Ausgangslage
Die Bewohner der Jugendhilfeeinrichtungen leiden zu Teil durch eine problematische Sozialisation unter seelischen Behinderungen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Viele der Jugendlichen haben in ihrem bisherigen Umfeld nur geringe Regelhaftigkeit erfahren. Positive Rückmeldungen zogen sie zumeist aus negativen Verhaltensweisen für die sie von ihrer Peer-Group entsprechende Bewunderung bekamen. Konstruktive Verhaltensweisen wurden von diesen Jugendlichen meist nicht erlernt, bzw. als negativ verinnerlicht. Die Jugendlichen sind zumeist kaum in der Lage regelmäßige, positiv besetzte Verhaltensweisen umzusetzen. Positive Rückmeldungen auf eigene Anstrengungen haben sie nicht, bzw. kaum erlebt.
Angebotsschwerpunkte
Das Angebot ist in zwei Phasen gegliedert. In der ersten Phase wird mit den Jugendlichen in den Räumlichkeiten der Jugendhilfeeinrichtungen in Anfängergruppen gearbeitet. In diesen Gruppen müssen die Jugendlichen die grundlegenden Regelwerke des menschlichen Zusammenlebens anhand des Judosportes erlernen. Verzicht auf körperliche und verbale Gewalt, Respekt vor den leitenden Trainerinnen und Trainern und den Trainingspartnern sowie Verantwortlichkeit für die Trainingspartner sind aufeinander aufbauende Stufen des Umgangs miteinander im Trainingsalltag. All diese Punkte sind, neben der Beherrschung der Judotechniken, Voraussetzungen für den Erwerb des weiß-gelben Gürtels. Erst wenn die Jugendlichen sich an diese Grundregeln zu halten gelernt haben, folgt der nächste Schritt, die Integration in die Trainingsgruppen der Raptors. Auch im normalen Trainingsalltag stehen die Jugendlichen weiterhin unter pädagogischer Aufsicht, um bei unangemessenem Verhalten direkte Rückmeldung zu erhalten. Nach ihrer Zeit in der Jugendhilfe sollen die Jugendlichen eine so enge Verbindung zum Judosport haben, dass sie in ihren Heimatorten an den entsprechenden Trainingsangeboten teilnehmen können und dort Positiverlebnisse haben. Dadurch soll vermieden werden, dass den Jugendlichen nach ihrer Rückkehr in die Familie als bevorzugte Ansprechpartner nur ihre alte, negativ besetzte Peer-Group zur Verfügung steht.
Kooperationspartner

Erfahrungen und Perspektive

Ergebnisse
In der bisherigen Projektdauer seit 2005 konnten über 250 Jugendliche mindestens den weiß-gelben Gürtel erreichen. Bei mehr als 200 Jugendlichen gelang die Integration in den Vereinssport. Bei mindestens einem Jugendlichen konnte die Verurteilung zu einer Haftstrafe durch die Beschäftigung mit dem Sport vermieden werden. Die weitere Beschäftigung mit dem Sport wurde Bewährungsauflage. Zahlreiche Jugendliche konnten bereits erfolgreichan Wettkämpfen im Judo bis hin zu deutschen Meisterschaften teilnehmen. Inwieweit die Integration der Jugendlichen nach ihrer Entlassung aus der Jugendhilfe in ihre Heimatvereine gelungen ist kann nicht schlüssig beantwortet werden, da entsprechendes Datenmaterial fehlt. Zumindest in Einzelfällen ist diese aber sehr gut gelungen.
Einflussfaktoren
Durch multiple Angebote der Obernkirchen Raptors, nicht nur mit den Jugendlichen des Jugendhilfeeinrichtungen, soll eine dauerhafte positive Besetzung des Vereinssportes für die Jugendlichen erreicht werden. Da jedoch die Bewohner der Jugendhilfeeinrichtung in besonderem Maße in ihrer persönliche Biographie von Negativerlebnissen betroffen waren, sind sie für positive Erlebnisse im Sinne des Gruppenzusammenhaltes und persönliche Erfolge, für die sie sich nicht schämen müssen, in besonderem Maße empfänglich. Viele dieser Jugendlichen sehnen sich nach persönlicher Anerkennung, die sich im Judosport sogar auf zwei Ebenen, dem Wettkampferfolg und der Gürtelprüfung, erringen lassen. Dies führt bei vielen der Jugendlichen zu einer tiefen Verbindung mit dem Judosport.
Nachhaltigkeit
Den Jugendlichen werden, nach Beendigung der Massnahme, bei der Suche nach einem Verein am Heimatort unterstützt.
Erfahrungen
Das Angebot wurde 2019 mit dem 2. Preis beim Zukunftspreis der deutschen Sportjugend unter dem Motto "Alle Kinder in den Sportverein" ausgezeichnet. 2022 erhielt der Verein die niedersächsische Sportmedaille. 2023 gewann das Projekt den 1. Preis beim Inklusionspreis Niedersachsen in der Kategorie Sport.

Besonderheiten

Besonderheiten des Angebots
Arbeit mit verhaltensauffälligen Jugendlichen durch Erziehung mit Hilfe der Judowerte.
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